Zoe - Ich will doch nur geliebt werden!
Zoe hat wieder eine lange Reise hinter sich – diesmal mit der Bahn und ihrem Pflegefrauchen. Ehrlich gesagt: Wir waren skeptisch. Nach allem, was wir von ihr auf der bisherigen Pflegestelle gesehen hatten – eine kleine, kläffende und knurrende Furie – hatten wir großen Respekt vor dieser Fahrt. Doch erstaunlicherweise verlief alles viel ruhiger als erwartet. Zoe blieb einigermaßen entspannt und meisterte die Reise erstaunlich souverän.
Als Zoe und ihr Pflegefrauchen schließlich bei uns ankamen, blieb sie ihrer Linie aber zunächst treu: Misstrauisch, abwehrend und alles andere als begeistert von ihrer neuen Umgebung. Weder Menschen noch Hunde waren ihr geheuer. Sie knurrte, bellte und machte deutlich, dass niemand sie anfassen sollte. Auch gegenüber unseren anderen Pflegehunden – Hope, Araldo und Black – zeigte sie dieselbe Abwehrhaltung. Um Ärger zu vermeiden, brachten wir die beiden Junghunde erst einmal in Sicherheit, bevor einer einen Schnapper abbekam.
Black jedoch musste wieder als Testpartner herhalten. In der Küche suchte Zoe Schutz bei ihrem Pflegefrauchen, zeigte aber immer wieder die Zähne und versuchte sogar, Black aus dem „Hinterhalt“ anzugreifen. Doch wir wussten von Celine, die Zoe bereits aus Sardinien kannte, dass sie dort durchaus verträglich gewesen war – tief in ihr steckt also eine soziale Hündin, die nur wieder lernen muss zu vertrauen.
Nach einem Tag voller Eindrücke durfte Zoe in Ruhe ankommen, schlafen, die Reise und die Trennung verarbeiten. Und siehe da – am nächsten Morgen geschah was wir oft beobachten: Nach einem kurzen Angriff und einer klaren, fairen Korrektur entspannte sich die Situation. Plötzlich konnte Zoe sich öffnen – erst vorsichtig gegenüber den Junghunden, dann auch gegenüber uns.
Seitdem zeigt sich Zoe wieder von ihrer freundlichen, fröhlichen Seite. Sie wird zu einem kleinen „Happy-Dog“, freut sich über Kontakt zu Mensch und Hund und sucht Nähe. Natürlich ist sie noch ängstlich und unsicher – bei Begrüßungen schwankt sie zwischen Freude und Angst, manchmal so sehr, dass sie dabei sogar unter sich macht. Aber das ist okay. Mit Geduld, Struktur und Sicherheit wird sie lernen, dass sie nichts mehr verteidigen muss.
Zoe darf jetzt endlich ankommen, ohne Druck, ohne Angst, ohne Angriff. Hier bei uns darf sie erfahren, wie sich ein normales, geborgenes Hundeleben anfühlt – bis sie bereit ist, ihr ganz eigenes, neues Kapitel zu beginnen.
Wenn suchen wir für Zoe:
Für Zoe wünschen wir uns Menschen mit Erfahrung im Umgang mit unsicheren oder ängstlichen Hunden – Menschen, die wissen, dass Vertrauen Zeit braucht und klare, liebevolle Führung Sicherheit gibt.
Zoe braucht jemanden, der sie anleiten und führen kann, statt ihr die Entscheidungen zu überlassen. Menschen, die nicht aus Mitleid handeln, wenn sie ihr „ach so niedliches“ Spiel zeigt, sondern erkennen, dass sie in solchen Momenten vor allem Halt und Orientierung sucht.
Sie hat in ihrem jungen Leben schon viel erlebt – manches davon war sicher nicht schön. Deshalb ist Verständnis genauso wichtig wie Konsequenz. Wenn Zoe bei der Begrüßung vor Aufregung Pipi macht, darf das nicht mit Strafe beantwortet werden. Und wenn sie in Stressmomenten knurrt oder kläfft, ist das keine Bosheit, sondern reine Unsicherheit und Selbstschutz. In solchen Situationen braucht sie jemanden, der ruhig bleibt, die Situation souverän lenkt und ihr zeigt: „Ich habe das im Griff, du kannst loslassen.“
Zoe sollte anfangs in einer ruhigen Umgebung leben dürfen, mit Spaziergängen in einer überschaubaren, stressarmen Gegend, bis sie sich an neue Reize gewöhnt hat. Ein ruhiger Haushalt ohne allzu viel Trubel wäre ideal – kein ständiges Kommen und Gehen, keine lauten Überraschungen. Zoe selbst bringt viel Energie mit, die – richtig gelenkt – in Lebensfreude und Neugier umschlägt. In einem überaktiven Umfeld würde sie jedoch schnell überdrehen. Daher suchen wir für sie ein stabiles, ruhiges Zuhause, in dem sie Sicherheit, klare Strukturen und liebevolle Konsequenz erfährt.
Wer Zoe diese Chance gibt, bekommt eine ganz besondere Hündin: sensibel, klug, und mit einem großen Herzen – das, sobald es Vertrauen gefasst hat, für ihre Menschen schlägt.
Was bisher geschah:
Zoe, eine junge, scheue Hündin, tauchte im Herbst 2024 plötzlich bei einem Ehepaar auf – allein, vorsichtig und misstrauisch. Obwohl sie regelmäßig gefüttert wurde, hielt sie stets Abstand. Aus Sorge um ihr Wohlergehen bat das Paar schließlich um Hilfe, damit Zoe endlich Sicherheit und Geborgenheit finden konnte. Nach einer schwierigen Sicherungsaktion mit einer Lebendfalle – bei der Zoe große Angst zeigte – gelang es, sie behutsam in Sicherheit zu bringen.
Auf dem Weinberg, einem geschützten Ort mit anderen Hunden, begann für Zoe ein neues Kapitel. Dort konnte sie erstmals echte Hundegesellschaft erleben, Vertrauen aufbauen und vorsichtig lernen, Geschirr und Leine zu akzeptieren. Sie machte große Fortschritte und zeigte, dass sie bereit war, sich auf Menschen einzulassen.
Doch in ihrer neuen Pflegestelle in Deutschland geriet Zoe ungewollt in eine schwierige Situation: Das liebe, aber zu nachsichtige Ehepaar ließ ihr zu viel Freiheit und überließ ihr zu oft die Entscheidungen. Für eine unsichere Hündin wie Zoe bedeutete das Überforderung – sie übernahm die Kontrolle, verteidigte sich aus Angst und reagierte zunehmend mit Misstrauen gegenünber Fremden.
Zoe möchte eigentlich Nähe, Sicherheit und Zuwendung – doch dafür braucht sie eine erfahrene, konsequente Bezugsperson, die ihr liebevoll, aber bestimmt zeigt, dass sie nicht selbst die Verantwortung tragen muss.
Vermittlung über:
Streunerherzen e.V.
Susanne Möllenhoff
Telefon: (0173) 52 76 27 5
E-Mail: susanne.moellenhoff@streunerherzen.com



































